Ferragudo, Algarve (2)


Im stillen müssen wir auch schon wieder ans heimfahren denken, jetzt ist es leider soweit. Wir schieben die Abfahrt so lang wie möglich hinaus, aber die Zeit verrinnt leider viel zu schnell. Das Wetter ist jetzt sagenhaft - "Sunny and warm". Es tauchen zwar immer wieder Wolken über den nahe gelegenen Bergen auf, aber der warme Südwind treibt sie immer wieder zurück ins Land. Heute ist schon der vierte schöne Tag hintereinander, warm ist es sowieso immer. 

Auf jeden Fall wollen wir so schnell wie möglich wieder nach Portugal fahren (dass uns da ein ziemlicher - wenn auch lieber kleiner, jetzt vierzehn Jahre alter - Strich durch die Rechnung gemacht wurde, konnten wir damals noch nicht wissen). Es ist schon traurig mit ansehen zu müssen, wie der Massentourismus die Dörfer besonders hier an der Algarve verschandelt. Überall sind Hochhäuser (scheinbar mit Ausnahme 'unseres' Dorfes), und ein Laden neben dem anderen, aber viel teurer als sonst irgendwo im Land. Glücklicherweise haben die Engländer Ferragudo noch nicht entdeckt! 

Aber es ist wahr, was uns die Portugiesen immer wieder erzählen. Der Norden Portugals, besonders die Landschaft um Gerez, ist die schönste Gegend in ganz Portugal. Von dem was wir bisher gesehen haben, müssen wir dieser Aussage voll und ganz zustimmen. Die Küste hier ist echt schön, aber das Landesinnere ist eben nicht mehr so wie in Gerez. Im Nationalpark konnte man hinschauen wohin man wollte, es war alles im Einklang mit der Natur, nichts was störend gewirkt hätte. Hier muss man an manchen Dingen vorbeischauen. 

Dafür ist hier das Wetter besser. Nächstes Mal machen wir es umgekehrt, zuerst an die Algarve, und dann in den Norden. Dann ist dort (vielleicht) auch das Wetter besser. Wir freuen uns schon richtig aufs nächste mal, es gibt noch so viele Dinge, die wir diesmal nicht gesehen haben. 

--- Felsenküste bei Sagres ---

Die letzten beiden Tage verbringen wir hauptsächlich faulenzend am Strand. Am vorletzten Abend lernen wir eine portugiesische Großfamilie kennen. Ein Mädchen hat Geburtstag und die ganze Familie lädt uns gleich zum Mitfeiern ein. Eigentlich wollten wir wieder Spaghetti mit Thunfisch (unser Hauptgericht in Portugal) kochen, aber dann werden wir von den Portugiesen mit Kuchen, Kaffee und später mit gegrillten Sardinen vollgestopft. Am nächsten Abend kommen wir natürlich auch wieder nicht zum Kochen. Es gibt gegrillten Balcalhau, Kartoffel- und Tomatensalat. Als wir dann vom Strand zurückkommen, werden wir gleich wieder mitversorgt. 

Nach dem Abendessen weihen uns Viktor und Manuel in die Geheimnisse des beliebtesten portugiesischen Wurfspiels ein. Dabei treten zwei Gruppen gegeneinander an, und müssen versuchen ein Hufeisen möglichst genau um einen in den Boden gerammten Pflock zu treffen. Der Verlierer lädt dann anschließend die ganze Gesellschaft in die Zeltplatz Bar auf ein paar Gläser Rotwein ein. 

Wenn wir das nächste Mal nach Portugal kommen, müssen wir die Familie besuchen. Sie leben in der Nähe von Lissabon in der Gegend um Sintra. Am Morgen darauf müssen wir dann wehmütig weiter. Der Abschied nach der langen Zeit an der Algarve fällt uns schon schwer.


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