Von Lindau nach Koblenz

4. Tag (Sonntag, 21.6.)


Christians Geburtstag, einmal ganz anders. Erst mal Zelt abbauen und zusammenpacken, die Kinder verbrachten die Zeit am Spielplatz. Nach dem Frühstück, das immer zwischen Abbau und aufräumen stattfand, ging's weiter nach Lindau.

Die dritte Etappe sollte eine gemütliche Etappe werden. Nur kurz bis zum Hafen in Lindau und dann mit dem Schiff weiter nach Konstanz, danach wieder mit per Rad zum nächsten Zeltplatz mit Fernseher, denn es stand wieder ein Fußball Europameisterschaftsspiel auf dem Abendprogramm.

Doch erst mal ging's durch die schöne Altstadt Lindau's. Wunderschöne alte Häuser, die ich mir gerne noch genauer angeschaut hätte, doch die Zeit drängte, wir mussten zum Hafen. Dort hatten wir wieder einmal Glück, das Schiff das wir eigentlich nehmen wollten, wäre nur zur Insel Mainau gefahren, wo Fahrräder verboten sind. Doch ein Schiff nach Konstanz wollte gerade starten und ein freundlicher Herr half uns die Räder im Schiff zu verstauen.

Dann hieß es unsere letzten D-Mark zusammenkratzen, denn wir waren auf einem Österreichischem Schiff gelandet und dort konnte nur mit D-Mark oder Schilling bezahlt werden. Schweizer Franken hätten wir genug gehabt. Die wurden dann aber im Restaurant genommen, so daß wir auf unserer Seefahrt nicht verhungern mussten. Das Schiff fuhr jeden Hafen an der zwischen Konstanz und Lindau lag, deshalb hatten wir eine Fahrt von 3 Stunden vor uns. Anfangs saßen der Chrissi und die Kathrin noch ängstlich neben uns. Doch Chrissi taute zu meinem Erschrecken sehr schnell auf und fühlte sich schon bald wie zu Hause. Leider musste ich seinen Erkundungsdrang bremsen, denn ich hatte einfach Angst, daß er irgendwann im See liegen würde.

Die Fahrt ging viel zu schnell vorbei. Ich hatte mich von der kurzen Etappe täuschen lassen und beim Mittagessen zwei Pils getrunken, jetzt musste ich das mit Kopfweh büßen. Doch ich tröstete mich mit dem Gedanken nicht mehr weit radeln zu müssen.

--- Nach der Überfahrt in Konstanz ---

Doch den Zeltplatz, den Peter heraus gesucht hatte, gab's nicht mehr. Also fuhren wir weiter am Bodensee entlang und suchten noch nach einem Zeltplatz der alle unsere Kriterien erfüllte. Als Peter schon das abendliche Fußballspiel in den Wind schreiben wollte, entdeckten wir im Strandkiosk, der zu unserem Platz gehörte, einen Fernseher. Was noch wichtiger war, er gehörte einer vom Fußball begeisterten Italienischen Familie, die den Kiosk betrieb. Der Abend war gerettet. Als das Spiel begann wurde der Fernseher auf die Terrasse gestellt und alle Fans saßen begeistert davor. Nach der ersten Halbzeit ging ich mit den Kindern ins Bett. Der Fußball konnte mich nicht überzeugen, ich kurierte lieber mein Kopfweh im warmen Schlafsack aus.


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