Gerez Nationalpark


Gleich am nächsten Morgen fahren wir weiter, da es am Zeltplatz in der Nacht sehr laut war (der Platz liegt fast mitten in der Stadt, und am gegenüberliegenden Ufer des Flusses der an den der Platz grenzt, wurde bereits ab 5 Uhr früh mit Kränen und Baggern gearbeitet). Die Landschaft zwischen Chaves und Gerez ist wieder wunderschön. Es liegen vier große Stauseen an der Strecke. Leider ist es zum Baden noch zu kalt, aber in der Sonne liegen tut auch gut nach der langen Fahrt durchs kalte Spanien. 

--- Zwischen Chaves und Gerez ---

Der Zeltplatz in Gerez liegt mitten im Nationalpark Portugals. Er befindet sich in einer großen Schlucht etwas außerhalb des Dorfes. Er ist zweigeteilt - ein Teil für Zelte und der andere Teil für Camping- und Wohnwagen. Dieser Teil ist terrassenförmig angelegt, und es ist nicht so einfach, einen guten Stellplatz für unser "Schnüffelmonster" zu finden. 

Ein Teil des Zeltplatzes wird noch weiter ausgebaut. Wir machen leider den Fehler, unser Zelt ausgerechnet in diesen Teil des Platzes zu stellen. Als wir vom Einkaufen zurückkommen, können wir nicht mehr zum Zelt zurückfahren, da plötzlich ein Stapel Abwasserrohre die Zufahrt verstellt. So müssen wir alles wieder abbauen und an einen anderen Platz tragen. So kommt man nicht aus der Übung beim Zelt Auf- und Abbau. 

Am Abend machen wir die Bekanntschaft von Anne, einer Deutschen, die hier mit ihrer zweijährigen Tochter Jolanda Urlaub macht. Es ist schön auch mal wieder mit anderen Leuten deutsch reden zu können. Das Wetter weiß auch noch nicht so recht was es machen soll. Es ist zwar größtenteils recht schön, aber teilweise ziehen auch recht große Regenwolken beängstigend über uns hinweg. In Gerez kracht dann plötzlich ein Gewitter los, während es uns am Zeltplatz noch mal verschont.

--- Im Nationalpark von Gerez ---

Am nächsten Tag ist wieder herrliches Wetter. Wir fahren über einen schmalen Feldweg durch den Naturpark an einen Stausee. Später fahren wir weiter an einen kleinen Bach. Dort liegen Felsen im Wasser, und wir klettern darauf herum um den besten Platz zum Sonnen zu finden. Die Steine bilden dabei Auffangbecken im Bach, sodass überall kleine Seen entstehen. Dies ist bestimmt einer der schönsten Plätze in Europa. Auf freien Wiesen blüht der Ginster und das Heidekraut, im Wald sind Boden und Bäume von Efeu überwachsen. Nach zwei Stunden am See holen wir uns den ersten Sonnenbrand dieses Jahres. 

Monika hat heute Geburtstag, und wir laden Anne und Jolanda zum Essen ins Dorf ein. Ich glaube die Anne hat schon einiges mitgemacht in ihrem Leben, aber sie ist immer lustig und gut aufgelegt. Trotz der Strapazen des Urlaubs mit ihrem kleinen Kind will sie sechs Wochen in Portugal bleiben. 

Am nächsten Morgen fahren wir auf den Markt nach Gerez. Dort kann man (fast) alles bekommen was man zum Leben so braucht. Da gibt es buntes Gemüse und Obst direkt neben geknüpften Teppichen und Ansichtskarten neben frischem Fleisch und Wurst. Es ist fast wie auf einem südländischen Bazar, nur sind die Leute viel gemütlicher, so entsteht nirgendwo Hektik.

Am Nachmittag machen wir einen ausgedehnten Spaziergang durch den angrenzenden Park. Die gute Luft macht uns gewaltig hungrig, und fürs Abendessen besorgen wir uns frisches Brot, Obst, zwei große Steaks und zwei Flaschen Rotwein. So verbringen wir noch einmal einen ganz gemütlichen Abend im Nationalpark. Mit Musik von Bob Dylan aus der Stereoanlage der Guzzi schlafen wir bald ein.


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