Rückfahrt 1. Tag

38. Tag (Samstag, 25.7.)


Heute ging's erst mal teilweise die Strecke (mit dem Auto) zurück, die wir fast noch geradelt wären. Super! Es ging ewig durch eine Schlucht, zwar mit Steigungen, aber nur ganz sanft. Am ersten Tag hätten wir allerdings ganz schön treten müssen! Da wären wieder kernige Bergstrecken dabei gewesen, aber alles wäre fahrbar gewesen.

Eigentlich wollten wir noch unsere Freunde Edith und Gusti auf der Heimfahrt besuchen, aber das haben wir heute einfach nicht mehr geschafft. Also sind wir im französischen Jura an einen Zeltplatz an einem See gefahren, leider war der Platz völlig überfüllt. Doch es hatten schon einige andere ihre Zelte außerhalb auf einer Wiese aufgeschlagen, und das machten wir dann auch. Es sah ganz danach aus, als gäbe es ein Restaurant am Zeltplatz, und ziemlich spät war's ja auch schon.

Im Restaurant gab es dann aber nur warmes Essen von 18 bis 20 Uhr, und es war leider schon 20 Uhr 15... Also entschlossen wir uns, ins Dorf zum Essen zu fahren. Doch dort gab's nur sündteure Hotels oder Eisdielen, es war wie verhext. Wir sind dann fast zwei Stunden um den See gefahren, und haben immer wieder nach Essen gefragt, aber wir ernteten überall nur verständnislose Gesichter. Als wir schon fast aufgegeben hatten sah ich noch eine kleine Kneipe. Und da gab's tatsächlich etwas zu Essen! Koteletts vom Grill, Grilltomate und Pommes für ganze 35 Francs. Ein super Essen.

Dann sind wir wieder zurück zum Zelt und mehr oder weniger einfach vor lauter Müdigkeit umgefallen.


Rückfahrt 2. Tag

39. Tag (Sonntag, 26.7.)

Heute ging's dann durch den Französischen und Schweizer Jura, und eigentlich haben wir die nächste Radelstrecke schon gefunden, so gut hat es uns hier gefallen. Um 11:00 Uhr trafen wir bei Edith und Gusti ein. Sie wohnen im Schweizer Jura in einem kleinen Dorf in einem alten Bauernhof.

Es war irgendwie alles wie im Film. Die Beiden sind unheimlich nett. Sie haben 3 Kinder im Alter von 2, 3 und 10 Jahren. Der Große war leider nicht da, aber die Jüngeren haben uns natürlich gleich mit Beschlag belegt. Edith hat gleich ein paar Koteletts zum Grillen aus der Gefriertruhe geholt, und als die aufgetaut waren, sind wir in den riesigen Gemüsegarten und haben Salat geholt.

Das alte Haus liegt an einem Hang, und der Grillplatz ist mitten im Gemüsegarten hinter dem Haus im oberen Teil des Grundstücks. Also haben wir Tisch, Bank und Stühle nach oben getragen und im Schatten eines alten Baumes aufgestellt. Es entstand eine herrliche Tafel, ausgesehen hat's wie in den französischen Filmen, die irgendwo auf dem Land spielen, und die ganze Familie sich zum Essen und Feiern im Garten trifft.

Zum Apperitiv gab's Weißwein mit Überkinger und Zitronenschnitten, herrlich erfrischend. Das Fleisch war mit einer Marinade aus süßem und scharfen Senf, Olivenöl, Aromat, Knoblauch, Paprika und Kräuter aus dem Garten bestrichen, dazu gab's eine riesige Schüssel mit Salat aus dem Garten. Wir steuerten noch unser Weißbrot und eine Flasche Rosé bei.

Es war einfach traumhaft schön, wir haben mindestens zwei Stunden nur gegessen. Die Kinder haben sich auch gut mit den Kleinen verstanden, und auch unser Gesprächsstoff hätte bestimmt für etliche Tage gereicht, doch leider mussten wir ja noch weiterfahren. Es war schon eine richtige Idylle, ein wunderschöner Abschluss für unseren Urlaub.

Danach mussten wir also Richtung Heimat weiterfahren, es ging mitten durch die Schweiz, und später mit der Fähre über den Bodensee, schließlich über Biberach und Krumbach zurück in unser altes geliebtes Bergheim, dem südlichsten Stadtteil von Augsburg. Spät um beinahe schon 23:00 Uhr waren wir wieder daheim. Aber geistig waren wir fast noch in der Provence und bei Edith und Gusti im Jura...

--- Abendstimmung am Grand Canon-du-Verdun ---

Copyright: Peter und Monika Bläßing 1992


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