San Pedro de Muel, Westküste


Das Wetter hat sich leider immer noch nicht gebessert. Am frühen Morgen sieht es zwar ganz gut aus, aber gegen Mittag beginnt es wieder zu regnen. Nach dem Packen fahren wir auf Anraten von Fernando (dem Taxifahrer) nach San Pedro de Muel. Dies ist ein gemütliches Fischerdorf (zumindest um diese Jahreszeit) in der Nähe des wohl von Touristen bekanntesten Dorfes in Portugal, Nazare. 

Über Pfingsten bleiben wir in San Pedro. In der Nähe sind die weltbekannten Kirchen von Batalha und Fatima. Besonders der nicht vollständig zu Ende gebaute Dom von Batalha ist eine Reise wert. Allein das gigantische Eingangsportal ist mehrere Meter hoch und ebenso breit. Das Seitenschiff der Kirche besitzt keine Decke, deshalb hat die Kirche auch den Namen "die Unvollendete" erhalten. Unter einer gewaltigen Kuppel an anderer Stelle liegt der einstige König von Portugal begraben, der den Bau dieser Kirche veranlasste. Nach dessen Tod verwendete sein Nachfolger das vorhandene Geld lieber für den Bau eines Prunkschlosse in der Nähe von Lissabon. So blieb für die Fertigstellung der Kirche bis heute nie mehr Geld übrig.

--- Dom von Batalha ---

Die Kirche von Fatima wurde gebaut, nachdem an dieser Stelle Maria die Mutter Gottes, drei Hirtenkindern erschienen sein soll. Das älteste dieser Kinder, ein Mädchen, hieß Fatima. Die Erscheinung soll sich dreimal wiederholt haben, wobei beim letzten Mal über eine halbe Million Menschen dabei waren. Im Innern ist die Kirche sehr ansprechend. Es wurde auch hier viel mit Malerei und filigranen Steinarbeiten gearbeitet. Ganz im Gegensatz dazu stehen die unzähligen Andenkensläden in der Umgebung der Kirche. 

Als wir zum Motorrad zurückkommen, steht gerade ein Polizist daneben und schreibt etwas auf einen Notizblock. Wir bekommen schon einen Schreck und glauben, dass er uns wegen Parkens auf dem Bürgersteig einen Strafzettel verpassen will. Aber als wir ihn danach fragen, will er von uns nur wissen, wie schnell, wie viel PS, wie schwer unser Motorrad ist, und woher wir kommen. Dann sollen wir noch mit Vollgas davonfahren, und wir tun ihm den Gefallen...

Am nächsten Tag fahren wir nach Nazare, dem wohl bekanntesten Fischerdorf Portugals. Die meist buntbemalten Boote und die roten Fischernetze bilden einen Farbkontrast zum doch oft tristen Wasser des Atlantiks. Jedes Boot hat am Bug rechts und links zwei große Augen aufgemalt. Sie sollen dem Fischer bei der Aufspürung von Fischschwärmen helfen. Überall am Strand sehen wir große Netzgestelle, wo die kleinen Sardinhas getrocknet werden.

--- Nazare ---

Leider wird Nazare immer mehr von Touristen überlaufen. Wir sind froh gewesen, noch früh im Jahr dort gewesen zu sein. Aber schon jetzt kommen pausenlos Busse voll Touristen, bleiben eine Stunde, und fahren dann wieder.


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