Vom Niedersonthofer See nach Lindau am Bodensee (80km)

3. Tag (Samstag, 20.6.)


Kaum zu glauben, nach diesem Regentag, ein strahlend blauer Himmel. Sofort packten wir unsere Sachen zusammen, und los ging's. Zuerst nach Immenstadt, und schon die erste Abkürzung erwies sich als Fehlschlag, bestimmt über 16% Steigung, nicht asphaltiert, das ist dann doch zuviel für unsere bepackten Bikes. Also hieß es umdrehen und die Straße benützen bis Immenstadt. In einem Spielzeugladen durfte sich der Chrissi dort ein Geschenk für seinen Geburtstag am nächsten Tag aussuchen. Er fand eine Stoffziege und Kathrin bekam natürlich auch eine kleine Stoffkatze. Die Ziege tauften wir dann Pontus, auf unserer Fahrt sahen wir dann noch viele lebende "Pontusse".

Nach Immenstadt radelten wir am kleinen Alpsee entlang, nun wieder an einem wunderschönen Radweg, Richtung Oberstaufen. Zu Chrissi's Freude ging der Weg immer an der Bahnlinie entlang. Unsere Mittagspause genossen wir unter einem großen Baum an der Bahnlinie, mit Brot, Wurst, Käse und für die "großen" Radler gab's auch noch einen kleinen Schluck Rotwein. Herrlich so eine Brotzeit. Dann ging's weiter, nach Oberstaufen mussten wir den Radweg wieder verlassen, doch die Straßen waren nicht viel befahren.

Nach Oberstaufen kamen auch die Berge mit denen mich Peter immer wieder vertröstet hatte, und sie verließen uns den ganzen Tag nicht mehr, natürlich auch die Abfahrten nicht. Einmal musste ich sogar schieben, puh bei dieser Hitze. Es war eine relativ viel befahrene Straße, so daß ich den Chrissi nicht aus seinem Sitz lassen wollte, und so musste ich das Rad mit schätzungsweise 40 kg Gepäck ca. einen halben Kilometer hoch schieben. Wie lang doch ein halber Kilometer sein kann, oben war ich erst mal fertig. Doch derartige Steigungen kamen zum Glück später nicht wieder vor. Diese Steigung hatten wir einem Rennradfahrer zu verdanken, mit dem wir uns über unsere Strecke unterhalten hatten. Er hatte uns von unserer ursprünglichen Strecke abgeraten, weil es zu lang bergauf ging, und riet uns zu dieser. "Lieber schieb ich mal ein kurzes Stück als so lang bergauf zu fahren" meinte er, und wir ließen uns überzeugen. Als dann auch noch der Grenzer skeptisch wurde als wir ihn fragten, entschieden wir uns für den Vorschlag des Rennradfahrers. Während der Schiebetour wurde mir dann erst so richtig klar, das es ein kleiner Unterschied ist ein Rennrad, oder ein voll bepacktes Tourenrad ein Stückchen zu schieben.

Aber die Entschädigung für diesen Schlauch kam bald, nach Bregenz ging's eine 6 km lange Abfahrt runter. Herrlich, Autos gab's auch nicht allzu viel, so konnten wir's mal richtig sausen lassen. In Bregenz brauchten wir nur noch den Radweg entlang am Bodensee fahren und schon bald waren wir in Lindau am Zeltplatz angelangt. Kurz zuvor wurde der Chrissi noch von einem Spaziergänger beleidigt: "Du Mami, der hat grad' gesagt, 'schau mal der Kleine da'. Also das wenn jemand sagt, wenn ich vier bin, dann hau ich den, aber soo." Der Spaziergänger hatte großes Glück, am nächsten Tag wurde der Chrissi vier...

--- Abendessen ---

Dafür war der Zeltplatz wieder ganz nach Chrissi's und natürlich auch Kathrins Geschmack, mit großem Spielplatz und einem Zug, der alle Viertelstunde, durch eine Bahnschranke angekündigt, vorbeifuhr.

Der Zeltaufbau ging schon sehr schnell vonstatten, und nach dem Duschen machten wir uns auf die Suche nach einem Lokal, und wurden auch schon bald fündig. Es gibt für mich fast nichts schöneres als nach einer schönen Radtour Abends in einer Kneipe zu sitzen, gut zu essen und zu trinken und einfach das Leben zu genießen.

Nach dem Essen sind wir reichlich müde in unsere Schlafsäcke gekrochen und freuten uns auf den nächsten Tag, besonders der Chrissi, es war sein 4. Geburtstag.


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