Von Hohentengen nach Aarburg

6. Tag (Dienstag, 23.6.)


Der Morgen begann schon mit wolkenverhangenem Himmel und versprach nichts gutes. Bevor es zu regnen beginnen konnte, drängte ich zum Zeltabbau, weil ich weiter wollte. So machten wir unsere erste Regenfahrt in diesem Urlaub. Ausgerechnet an diesem Tag konnten wir selten auf Radwegen fahren und mussten zum Teil auf stark befahrenen Straßen radeln. Vom Fahrrad aus betrachtet wirken Laster schon riesig und irgendwie bedrohlich. Auf einer Brücke über die Aare wollte Peter unbedingt ein Foto machen, die Brücke wackelte jedes Mal bedrohlich, wenn ein Laster darüber fuhr. Das war richtig unheimlich.

Dieser Tag war etwas stressig, dem Peter war's schlecht und ganz fit war er auch nicht, das Wetter spielte nicht mit, und der Verkehr machte uns zu schaffen. Abend waren wir froh als wir einen Zeltplatz erreichten. Doch dieser Zeltplatz passte genau zu dem Tag. Er lag direkt unter der Autobahn und nahe an einer Bahnlinie, die sehr stark befahren war. Und mit der Zeit bekamen wir den Eindruck, daß lauter seltsame Leute auf diesem Zeltplatz waren. In der Nacht wurde uns dann auch klar, daß man schon etwas sehr seltsam sein muss, um auf diesem Zeltplatz länger als eine Nacht zu bleiben. Der Autolärm ebbte nicht ab, und alle drei Minuten fuhr ein Zug vorbei. Ich kann jetzt jeden verstehen, der an einer Autobahn wohnt. Ein Lärm der niemals aufhört, ist nervenaufreibend. Entsprechend fiel unser Schlaf auch in dieser Nacht aus. Doch meine Angst, Peter wollte nicht weiter fahren, weil's ihm nicht gut ging, war unbegründet. Auf diesem Platz wollte auch er keine Nacht mehr verbringen.


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