Von St. Florent zurück nach Bastia (47 km)


Unser letzter Zeltplatz hier auf der Insel liegt fast direkt am Strand, allerdings ist das Wasser hier nicht mehr ganz so sauber. Dafür haben wir einen schönen Blick auf den Hafen und das Dorf.

Noch einmal genossen wir einen Ruhetag in St. Florent. Ich ging vormittags bummeln ins Dorf, T-Shirts für die Kinder und für Peter, natürlich mit Korsika Motiven versehen, besorgen. Nachmittags lagen wir faul am Strand und stellten fest, dass das Wasser hier doch ganz sauber ist.

Günter erfand am letzten Strandtag noch einen Sonnenschirm, indem er einfach kurzerhand seinen Tisch in Verbindung mit einem Handtuch zum Mini-Sonnensegel umfunktionierte. Plötzlich standen eine Reihe von jungen Stieren am Strand. Das sieht man bei uns auch nicht gerade oft. Aber die Stiere waren ganz friedlich, Kathrin konnte den kleinsten sogar problemlos streicheln. So konnten wir auch ganz relaxet einer Französin auf die Frage "ist das hier normal?" mit "natürlich, wir sind doch in Korsika" antworten.

--- Stiere am Strand ---

Abends gingen wir ins Dorf, richtig schön zum Essen, Abschiedsessen! Am Hafen konnten wir den letzten Abend in Korsika so richtig schön ausklingen lassen. Zuerst bummelten wir die Hafenpromenade entlang, und suchten nach dem (für uns) besten Restaurant. Peter wollte ja unbedingt einmal in Korsika gegrillte Gambas essen, Kathrin wollte eine Pizza, und Chrissi irgendwelche Nudeln, Günter war auf Fisch aus... So dauerte es eine ganze Weile bis wir das passende gefunden hatten. Schließlich fanden wir aber doch ein nettes Restaurant, mit Blick auf den Hafen. Und es hat uns sehr gut geschmeckt!

--- Blick auf St. Florent ---

Wie immer stellten wir fest, dass die Korsen ein nettes, freundliches und friedliches Volk sind. Darin werden sie nur noch von ihren Hunden übertroffen. So viele friedliche Hunde wie in Korsika gibt's vielleicht nur noch in Portugal. Alle Hunde lassen sich streicheln, sind grundgutmütig, bellen fast nicht, und beachten ansonsten die Menschen so gut wie gar nicht.

In der Nacht gab es ein kurzes Gewitter, so dass unsere Startzeit etwas nach hinten rückte. Allerdings waren wir diesmal besser gerüstet als in Calvi, die Taschen waren fest verschlossen und alles war gut verräumt. Es hat auch nicht so viel geregnet, und wir standen diesmal auch nicht in einem Bach.

Trotz der Verzögerung kamen wir gut los und fuhren bald auf einem kleinen wunderschönen Sträßchen Richtung Bastia. Schon bald ging's wieder bergauf, doch die Blicke zurück waren jedes Mal noch schöner. Fast auf Passhöhe konnten wir die Agarata, einen Teil von Cap Corse und die gesamte Bucht von St. Florent noch einmal bewundern. Genau an diesem Punkt war ein kleines malerisches Dorf, das wir dann auch auf der Dorfstraße (bergauf) durchquerten.

--- Das Dorf Oletta ---

In einem kleinen Laden füllten wir unsere Trinkvorräte auf und ließen uns vom Ladenbesitzer bewundern. Überhaupt freuten sich die Korsen in diesem Dorf ganz besonders als sie uns sahen.

Danach ging's weiter, zuerst noch ein Stück bergauf, aber immer mit einer radlfreundlichen Steigung. Nach der Passhöhe wollten wir durch eine malerische kleine Schlucht zurück Richtung Bastia fahren. Doch schon am Eingang zur Schlucht verkündeten dichte Rauchwolken, dass die Macchia brannte. Dennoch versuchten wir zuerst trotzdem durch die Schlucht zu fahren.

Entgegenkommende Radler gaben uns widersprüchliche Antworten, doch schließlich hieß es doch irgendwann, umkehren. Etwas verärgert machten wir also kehrt und trappten die gerade hinunter gefahrene Strecke wieder hinauf. Es gab zwar eine Umgehung für die kleine Schlucht, dafür mussten wir aber nochmals gut 150 Höhenmeter zusätzlich hinauf, und das auch noch bei bestimmt 15% oder mehr Steigung.

Irgendwann war aber auch dieser kurze Umweg geschafft, und wir konnten aus sicherer Warte die Arbeit der Feuerwehr und der Löschflugzeuge beobachten. Der ganze Berg neben der kleinen Schlucht war schon ganz rot vom Löschpulver, ein eigenartiger Anblick.

--- Doch noch ein Waldbrand ---

Und dann ging's zurück über die Schnellstraße nach Bastia. Günter zog kräftig an, Autobahntempo! So kamen wir doch recht bald an unser heutiges Ziel, eine Kneipe im Hafen von Bastia. Und wir hatten wieder einmal Glück, denn das ausgewählte mexikanische Restaurant war ein Volltreffer, das Essen vom Feinsten. Da die Fähre erst um vier Uhr nachmittags auslief, hatten wir noch genügend Zeit für ein gemütliches Mittagessen.


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