Ferragudo, Sagres, Olhao - Algarve (1)


Wir haben leider immer noch kein Glück mit dem Wetter. Nachdem es am Freitag wieder geregnet hat, sind wir zu Bekannten aus Deutschland nach Beja gefahren, wo wir übers Wochenende bleiben. Am Sonntag fahren wir weiter an die Algarve, die Südküste und das Touristenzentrum von Portugal. Und diesmal haben wir wirklich Glück. Schon auf der Fahrt ist es nur noch bewölkt, und dies sollte tatsächlich das letzte schlechte Wetter sein, das wir bis zum Ende des Urlaubs noch haben werden. 

An der Küste finden wir ein kleines, fast noch unberührtes Fischerdorf mit einem hübschen Zeltplatz in der Nähe. Von dort ist es nur 15 Minuten zu Fuß durch Dünen und Heidekraut zum Strand. Auch der Strand ist hier einmalig schön. Kleinere und größere Felsbrocken liegen im Wasser, welches eine ganz klare blaugrüne Farbe hat. Am Zeltplatz ist noch nicht allzu viel von Tourismus zu merken. Wir haben einen großen freien Platz für uns allein. Allerdings sind die Preise gewaltig im Vergleich zu Sesimbra. 14 Mark am Tag, in Sesimbra haben wir das gleiche für 5 Tage bezahlt... Aber das herrliche warme Wetter entschädigt doch dafür. 

--- Blick auf Ferragudo ---

Am Montag fahren wir mit der Guzzi zum südöstlichsten Punkt Europas, nach Sagres. Die Stadt ist vor allem durch seinen gewaltigen Leuchtturm bekannt, der einmal die stärkste Lampe der Welt in sich trug. Sie wurde mit Petroleum befeuert und man kann noch die alten Apparaturen besichtigen. Heute ist natürlich alles elektrisch, und Sagres ist den meisten Leuten nur noch durch sein gutes Bier bekannt. Die steile Felsenküste mit den dazwischenliegenden kleinen und oft versteckten Sandstränden ist allein eine Reise wert. 

Am Dienstag ist dann ausschließlich faulenzen angesagt. Wir sind den ganzen Tag beim Baden am Strand. Mittags werden im kleinen Strandcafe Sardinhas gegrillt, die man für zwei Mark mit Pommes bekommt. Das reicht locker für den Tag. Ein paar Bier dazu, so kann man es hier gut aushalten. Wir haben echt Glück gehabt mit dem Zeltplatz und dem dazugehörigen Strand. Ich glaube hier ist noch der billigste Platz der ganzen Algarve; auch das Dorf ist noch nicht von Touristen überschwemmt, wie dies an anderen Orten der Fall ist. 

Am nächsten Tag fahren wir nach Olhao und Albufeira. Olhao ist auch noch ein nettes kleines Dorf. Viele Häuser sind im arabischen Stil gebaut. Kleine weiße Würfel mit außenliegenden Treppen. Am Hafen findet man sehr schöne blaue Azujalo-Kacheln, die christliche Motive der Seefahrt und Fischerei zeigen. 

Albufeira zeigt das typische Bild eines englischen Touristendorfes. Da geht's zu, das ist nicht mehr schön. Ein Hamburger kostet dort soviel, wie bei uns am Strand das komplette Mittagessen mit Sardinen, Pommes und Getränken. Auch die vierspurigen! Straßen im Ort würden besser nach London oder in die USA passen, aber nicht in diese herrliche Gegend. 

In Portimao geht's dann Gott-sei-Dank wieder etwas gemütlicher zu. Fast zwei Stunden schauen wir den Fischern zu, wie sie einen Kutter voller "Sardinhas" entleeren. Die Arbeit wird dabei perfekt ausgeführt. Jeder weiß genau, was er zu tun hat, und wann er den nächsten Korb aus dem Boot heraus Richtung Hafenmole werfen muss. Kein einziger Fisch geht dabei zu Boden.

Am Abend wollten wir dann ins Dorf in eine Kneipe gehen, in der ab und zu Jazz gespielt wird. Wir können dann auch einige Leute üben hören, aber sonst ist leider alles zu. So gehen wir halt in ein anderes Restaurant zum Essen. Wir sind im Freien an der kleinen Dorfstraße essen und trinken, und sitzen die halbe Nacht herum.

Am Strand lernen wir ein älteres Ehepaar aus Wien kennen. Sie erzählen uns, dass sie mit ihrem Wohnmobil jedes Jahr mehrere Monate nach Portugal fahren, um dort dem unfreundlichen Wetter bei uns aus dem Weg zu gehen. Lediglich in der Hochsaison, wenn Portugal von Touristen überschwemmt wird, fahren sie nach Hause. Ich glaube, das wäre auch was für uns!


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