An der Rhône entlang zum Lac de Aigubelette

15. Tag (Donnerstag, 2.7.)


Am nächsten Tag konnten wir Frankreich so richtig genießen. Immer auf kleinen Straßen, durch Dörfer die zum Bleiben einladen, durch Mischwälder die mit Dickicht und Efeu überwuchert sind. Es war nicht mehr ganz so bergig, und auch das Wetter spielte wieder mit.

Ich habe hier oft den Eindruck, als würde die Zeit hier langsamer vergehen. Alles macht den Eindruck, als wäre es schon ewig so, und würde auch in Zukunft so bleiben. Das vermittelt ein Gefühl der Sicherheit auf Altvertrautes und Bewährtes. Die größeren Dörfer sind dann voller Leben, mit Straßencafés, Bars, kleinen Läden, und auch schönen Steinhäuser. Die Lkw- Fahrer hupen uns zu, Arbeiter winken, und auch Autofahrer klatschen uns Beifall, wenn wir einen Berg 'raufstrampeln.

Die erste Etappe fuhren wir ziemlich eben dahin, an der Rhône, und dann an einem Kanal entlang. Danach fuhren wir wieder bergauf, immer an einem kleinen Bach in Richtung Lac de Aigubelette. Die Landschaft hatte sich wieder total verändert. Es wurde hügeliger und erinnerte ein bisschen ans Allgäu, nur alles ein wenig wilder.

Ich war trotz der schönen Gegend froh, als wir endlich am See waren, denn mein Hals tat immer noch weh. Leider mussten wir noch fast den ganzen See abfahren, bis wir endlich einen Zeltplatz fanden der uns gefiel. Der Platz lag wie schon gewohnt an einer Bahnlinie, etwa zwei Kilometer vom nächsten Dorf entfernt. Ich protestierte erst, weil ich schon wieder ahnte, daß immer ich zum Einkaufen fahren würde, aber es half nichts, wir blieben.

Aber wir sollten es nicht bereuen, im nahen Lepin le Lac fanden wir ein kleines Restaurant, mit Bar. Das Restaurant war noch nicht geöffnet, und so vergnügten wir uns mit den Kindern an der Bar und spielten Flipper. Das Lokal war anscheinend so etwas wie ein Geheimtipp, denn als das Restaurant schließlich öffnete, waren bald alle Tische besetzt. Das Essen war dann auch hervorragend - auch wenn ich mir wieder einmal Salat mit Hühnerleber bestellte. Weil ich so oft zu faul zum Nachschauen bin, passiert mir dies immer wieder. Der Salat war vorzüglich, die Leber musste Peter essen.


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