Anreise und Start in Mur-de-Bretagne


Dienstag, 3. August 1999

Unser guter L300 ist endlich repariert (einen Tag vor der geplanten Abfahrt platzte der Motor fast wie bei Schumi...) und wurde um 12 Uhr von unserer Werkstatt abgeholt. Jetzt schnurrt er wieder wie neu und sollte uns doch wohl sicher morgen in die Bretagne bringen.

Alle Sachen sind gepackt, Kati hat eine neue Lenkertasche, Peter neue Vorderrad Taschen bekommen, wir haben soviel Komfort dabei wie noch nie. Dies ist auch damit begründet, dass Chrissi in diesem Jahr selber radeln darf (er meint natürlich "muss") und damit die ganzen sperrigen Sachen in unseren in schon so vielen Fahrten bewährten Burley Hänger geladen werden können (Zelt, Schlafsäcke, Matten, Stühle, Lebensmittel, Regenzeug usw.).

So, nun also noch einmal kurz schlafen und morgen um ca. 4 Uhr soll's dann endgültig losgehen... 1200 Km Fahrt liegen vor uns.

Mittwoch, 4. August 1999
Mur-de-Bretagne, Camping Nautic ****, Km Stand 0.

Wir sind glücklich und gesund in Mur-de-Bretagne angekommen. Unsere Abfahrt um 3:15 klappte in Rekordzeit. Es ist immer wieder erstaunlich, wie einfach und problemlos das Aufstehen funktioniert, wenn man etwas vorhat, das alle wollen. Da gibt es auch keinerlei Diskussionen von den Kindern, sie werden einfach geweckt, stehen auf und es geht los.

Die ganze Fahrt verlief völlig problemlos. Es gab zwar anfangs in den Flussniederungen (Donau, Rhein, Mosel usw.) einige Nebelbänke, aber nach dem ersten Frühstückscafe um 8:00 (schon ein gutes Stück in Frankreich) riss es endlich auf und das unangenehme Gefühl im fast Blindflug zu fahren war beendet. Danach kamen wir gut voran und waren mit dem von unserem Tourenplaner vorgegebenen Zeitplan fast gleichauf. Mittags erreichten wir Paris, ein kleiner versehentlicher Umweg kostete uns nur ein paar Minuten Zeit, dafür konnten wir aber immerhin einen kurzen Blick auf den Eiffelturm erspähen. Nach einem kurzen Mittagessen ging es zügig weiter, voll im Zeitplan erreichten wir gegen 3:00 Uhr die Grenze zur Bretagne.

Und es war schon fast vorauszusehen, genau in diesem Moment begann es auch zu regnen. Zuerst nur ein paar Tropfen, aber etwa 40 Km vor dem Ziel goss es wie aus Kübeln vom Himmel herab. Moni und ich schauten uns nur an, jeder dachte jedoch "oh weh, das fängt ja gut an". Doch das Wunder folgte sogleich, etwa 20 Km vor unserem Zielort hörte es auf zu regnen, und abends zeigte sich sogar wieder die Sonne.

Der Zeltplatz in unserem Start und Zielort Mur-de-Bretagne ist sehr schön an einem kleinen See gelegen, wir bekamen einen perfekten Platz, es gibt ein Schwimmbad und der Zeltplatz Laden versorgte uns mit Nudeln, die wir nach Chrissi's Idee einfach aber vorzüglich mit Salami - Butter - Harissa Soße kochten. Morgen wollen wir das Dorf besichtigen und noch etwas vor dem Start der Radltour ausspannen. Bis jetzt sieht jedenfalls alles gut aus, hoffen wir halt noch auf weiterhin trockenes Wetter...

Donnerstag, 5. August 1999
Mur-de-Bretagne, Camping Nautic ****, Km Stand 15.

Der erste Tag in der Bretagne. Hier am 4-Sterne Zeltplatz ist in der Frühe ausschlafen angesagt. Bis 8 Uhr morgens ist fast völlige Ruhe auf dem Platz. Da wir heute auch so gut wie nichts vorhatten, konnten wir alle ausschlafen und taten dies auch weitgehend. Irgendwann standen wir aber doch auf und frühstückten in aller Ruhe, natürlich Baguette und Croissant.

Danach luden wir die Räder vom Dach und begaben uns auf den Weg nach Mur, etwa 6 Km vom Zeltplatz entfernt. Schon kurz nach dem Zeltplatz kamen wir durch ein kleines Dorf, hier beginnt ein Fuß und Radweg nach Mur, der auf einer alten Bahntrasse angelegt, und somit ideal zum Radfahren ist. Mur entpuppte sich als hübsches Bretagnedorf, mit einer hübschen Kirche im Ortszentrum, einem kleinen Schloss, einer Schule die aussieht wie aus einem alten englischen Film, kleinen Läden usw. Ein richtig netter Fleck der zum Verweilen einlädt.

--- Start (und Finale) in Mur-de-Bretagne ---

Nach dem Einkaufen fuhren wir zum Zeltplatz zurück und verbrachten den Rest des Tages mit Baden, sonnen und faulenzen. Erst am Abend wurden wir wieder so richtig munter und sortierten unsere Sachen für den Start unserer Tour morgen früh. Das Auto konnten wir für 10 Francs pro Tag am Zeltplatz auf einem abgesperrten Parkplatz stehen lassen, ein Luxus den wir uns aber gerne leisteten, denn so waren wir sicher, dass wir alles wieder so vorfinden, wie wir es verlassen haben.

Zum Abendessen holten wir uns Pizza vom kaum 5 Minuten entfernten Badeplatz am See. Dies ersparte uns heute die Kocherei und den abendlichen Abwasch. - So, jetzt haben wir alle unseren Tagesbericht geschrieben und Chrissi löchert uns schon, da er noch Schafkopf spielen will. Na gut, gönnen wir ihm den Spaß....


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